Mercatores Lucis

Scientia sine arte nihil est;
ars sine scientia nihil est.
Jean Vignot (1392)
 
Die Religionen zerstreuen sich wie Nebel,
die Zarenreiche zerstören sich von selbst, aber
die Arbeiten des Gelehrten bleiben für alle Zeiten.
Das Streben nach Wissen ist die Pflicht eines jeden !
Ulugh Beg (1394-1449), SWR 20230306

Else Frenkel-Brunswik

*1896/07/11 @ UK - Lemberg/Lwiw
†1958/03/31 @ USA - CA - Berkeley


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 jwa.org
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 efbi.de: 1 - 2
 psychoanalytikerinnen.de
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weitere "Zeitzeichen" mit Portraits von Wissenschaftlerinnen:
 Ayrton, Hertha, geb. Marks (1854-1923)


« Konstruktion von Fremdheit »


« Ganz allgemein betrachtet, drückt das Fremde eine spezifische Form der Beziehung zu etwas Bekanntem, Vertrautem (Nicht-Ich, Nicht-Wir) aus. Hierbei ist allerdings zu unterscheiden zwischen der sozialen Erfahrung von „Andersheit“ und „Fremdheit“. Während die Erfahrung von „Andersheit“ gewissermaßen konstituierendes Identitätsmerkmal für das eigene Selbst ist, sich selbst in Abgrenzung zum Anderen als Entität erleben zu können, liegt „Fremdheit“ dann vor, wenn die „Andersheit“ eines Gegenübers als irritierend und störend erlebt wird (vgl. Stichweh 2010, 162). Insofern gibt es das Fremde „an sich“ nicht, sondern es tritt lediglich als Beziehungskategorie in Erscheinung, indem das Andere vom definierenden Subjekt oder Kollektiv in Relation zum Eigenen als fremd erlebt und charakterisiert wird (vgl. Fuchs 2001, 240 ff). »

aus: Islamfeindlichkeit - Anatomie eines Feindbildes in Deutschland - Naime Cakir - transcript Verlag - 2014
degruyter.com


« Musik, Kunst, Literatur, Dichtung etc. »


« Thomas Bauer, Religionswissenschaftler und Beobachter von Ambiguitätstoleranz in vielen Lebenslagen, sieht den Schlüssel in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen.
"Deshalb glaube ich tatsächlich, dass wir alle Chancen nutzen müssen, Ambiguitätstoleranz zu trainieren. Und da fallen mir ein natürlich die Beschäftigungen mit jenen Bereichen, die sowieso auf Ambiguitätstoleranz angewiesen sind, aber keinen unmittelbaren praktischen Nutzen haben, wie Musik, Kunst, Literatur, Dichtung etc.
Kunst und Literatur ist per Definition eben nicht eindeutig. Ein Kunstwerk bedeutet nicht eins zu eins das, als was es als erstes aussieht. Es kommen andere Dimensionen dazu – ästhetische Dimensionen, Verweise auf irgendetwas anderes, Uneindeutigkeit natürlich." »


aus: Mut zur Mehrdeutigkeit - Wolfgang Streitbörger - SWR2 Wissen - 2019 (swr.de)